Auf der Suche nach Gott
Elija: Tanach, Malachim (s. Erstes Buch der Könige 19, 3b - 12) // Judentum
„Eine Stimme verschwebenden Schweigens …“
Als Elijahu nach Berscheba kam, das schon in Jehuda ist,
ließ er seinen Knaben dort bleiben,
er selber aber ging in die Wüste hinein, einen Tagesweg.
Wie er so weit gekommen war,
setzte er sich unter einen einsamen Ginsterbusch.
Er wünschte seiner Seele zu sterben,
er sprach:
Nun ist‘s genug, DU,
nimm meine Seele,
ich bin ja nicht besser als meine Väter.
Er legte sich hin und entschlief unter dem einsamen Ginsterbusch.
Da rührte ein Bote ihn an,
der sprach zu ihm:
Erheb dich, iss.
Er blickte sich um,
da, zu seinen Häupten ein Glühsteinback und ein Krug Wasser.
Er aß und trank, dann legte er sich wieder hin.
Aber SEIN Bote kehrte wieder, zum zweitenmal, und rührte ihn an,
er sprach:
Erheb dich, iss,
genug noch hast du des Wegs.
Er erhob sich, aß und trank,
dann ging er in der Kraft dieser Atzung vierzig Tage
und vierzig Nächte bis zum Berge Gottes Choreb.
Dort kam er in die Höhle, dort wollte er nächtigen.
Da, SEINE Rede an ihn,
er sprach zu ihm:
Was willst du hier, Elijahu? Er sprach:
Eifrig geeifert habe ich für Dich, den Umscharten Gott,
– verlassen ja haben die Söhne Jifsraels deinen Bund,
deine Schlachtstätten haben sie zerscherbt,
deine Künder mit dem Schwert umgebracht,
ich allein bin übrig,
so trachten sie mir nach der Seele, sie hinwegzunehmen.
Es sprach:
Heraus,
steh hin auf den Berg vor MEIN Antlitz!
Da
vorüberfahrend ER:
ein Sturmbraus, groß und heftig,
Berge spellend, Felsen malmend,
her vor SEINEM Antlitz:
ER im Sturme nicht –
und nach dem Sturm ein Beben:
ER im Beben nicht –
und nach dem Beben ein Feuer:
ER im Feuer nicht –,
aber nach dem Feuer
eine Stimme verschwebenden Schweigens.